Pferdeverhalten



Pferdeverhalten & Risiken

Um sich auf das Lebenwesen Pferd einstellen zu können und ein hohes Maß an Sicherheit im Umgang mit den Tieren und beim Reiten zu erreichen, muss man sich zwangsläufig mit dem Verhalten von Pferden auseinander setzen.

In der Folge erläutere ich Euch die aus meiner Sicht wichtigsten Verhaltensweisen, die zu einem Risiko für uns werden können:


1. Von 0 auf 100

Pferde sind Fluchttiere und seit Jahrtausenden darauf programmiert, bei Gefahr zu fliehen, statt sich den Dingen zu stellen. Dieses Verhalten sichert in der freien Natur das Überleben der Tiere. Dieser Ur-Instinkt lebt auch in unseren domestizierten Pferden weiter, so dass niemals ganz ausgeschlossen werden kann, dass die Pferde diesem Instinkt folgen und bei einer - vermeindlichen - Gefahr unter dem Sattel durchgehen.

Dieser unkontrollierte und "kopflose" Galopp kann dazu führen, dass Pferde andere Gefahren wie Gräben, Unebenheiten im Weg oder Verkehr auf der Straße nicht mehr wahrnehmen. Dies kann in der Folge zu schweren Stürzen und Verletzungen bei Mensch und Tier führen.

2. Rodeo-Spielchen


Buckeln gehört bei den Pferden zum Spielen, Sich-Luft-machen oder zum Herauslassen von zu viel Energie. Man kann dies auf der Weide beobachten und findet es dort herrlich anzuschauen. Unter dem Sattel hört der Spaß allerdings auf, denn auf einem buckelnden Pferd zu bleiben, ist tatsächlich eine Kunst. Ein kleiner Freudenbuckler zum Auftakt eines Galopps im Gelände ist sicherlich tolerierbar, aber mehr sollte es tatsächlich nicht sein. Davon abgesehen ist vehementes Buckeln unter dem Sattel immer ein Zeichen, dass uns das Pferd etwas sagen will. Ganz offensichtlich hat das Tier ein Problem hat, dem auf den Grund gegangen werden muss.

Grundsätzlich lässt sich auch das Buckeln nicht in letzter Konsequenz ausschließen, da auch das bravste und ruhigste Pferd zu buckeln beginnen kann, wenn es zum Beispiel durch ein lästiges Insekt gepiesackt und schmerzhaft gestochen wird.

3. Seitensprünge

In der Regel wird ein gut gerittenes Geländepferd im Falle des Erschreckens nicht direkt durchgehen, sondern - je nach Gemüt des Pferdes - kurz zusammenzucken oder einmal kräftig zur Seite springen und sich dann, aus "sicherer" Entfernung, den Grund des Erschreckens anschauen. Für einen halbwegs sattelfesten Reiter sind solche kleinen Seitensprünge kein Problem; ein Anfänger könnte jedoch durchaus in "Seenot" geraten.

4. Stolpersteine

Wie bei den Menschen gibt es auch unter den Pferden sehr tollpatschige Exemplare, die den einzigen Stein auf dem Sandweg finden, um darüber zu stolpern oder die eine rutschige Stelle des Waldweges erwischen, um darauf auszurutschen. Das wiederum kann zu Stürzen von Pferd und Reiter führen.

5. Pferdeküsse

Einen Pferdetritt - auch Pferdekuss genannten - abzubekommen, kann sehr schmerzhaft sein oder gar schlimmere Folgen haben. Ein gut erzogenes Pferd wird in der Regel nicht nach einem Menschen treten, aber auch hier bestimmt die Ausnahme die Regel, denn bisweilen befindet man sich als Mensch unglücklicherweise im Trittradius und wird erwischt, obwohl das Pferd nur ausgeschlagen hat, um sich z. Bsp. eines Insektes zu erwehren.

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